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             Was ist ein PRCD-S ?

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             Als PRCD-S (Portable Residual Current Device-Safety) werden ortsveränderliche Fehlerstromschutzeinrichtungen
             mit Schutzleitererkennung bzw. Schutzleiterüberwachung bezeichnet. Sie dienen dem Schutz von Personen vor
             Elektrounfällen und werden wie ein Verlängerungskabel zwischen einen elektrischen Verbraucher, z. B. ein
             Elektrowerkzeug, und eine Steckdose angeschlossen.







             Wie funktioniert ein PRCD-S?

             Beim Versuch den PRCD-S einzuschalten wird die Verdrahtung der Zuleitung geprüft.
             Nur bei einwandfreier Verdrahtung kann der PRCD-S eingeschaltet werden.
             Erst danach kann das angeschlossene Gerät in Betrieb genommen werden. Mit dieser
             Funktion verhindert der PRCD-S Unfälle, die durch fehlerhafte Elektroinstallationen,
             wie z. B. einen fehlenden Schutzleiter, verursacht werden. Solche Fehler sind in der
             Regel nur durch eine genauere Untersuchung erkennbar und somit besonders gefährlich.

             Diesen Schutz bietet ein PRCD-S nur, wenn er ohne Handschuhe, also mit direktem
             Hautkontakt, eingeschaltet wird, da während des Einschaltvorgangs eine Messung des
             Erdpotentials durch den Körper des Benutzers durchgeführt wird.          Achtung!  Die Einschalttaste des PRCD-S muss mit bloßer Hand betätigt werden!

             Während des Betriebes des elektrischen Verbrauchers übernimmt der PRCD-S die
             Funktion eines Fehlerstromschutzschalters und schützt den Anwender so gegen
             gefährliche Ströme, welche durch defekte elektrische Betriebsmittel verursacht
             werden können.

             Darüber hinaus verfügt der PRCD-S über eine Unterspannungsauslösung. Diese
             verhindert, dass sich Geräte, wie z. B. Trennschleifer, nach einem Stromausfall
             selbständig wieder einschalten, sobald Strom wieder verfügbar ist.






             Wieso wir die Nutzung dringend empfehlen?


             Das Institut zur Erforschung elektrischer Unfälle (BG ETEM) zählte 2018 mehr als
             3800 Elektrounfälle. Viele davon können durch die Nutzung eines PRCD-S vermieden
             werden. Um die Sicherheit speziell auf Baustellen zu erhöhen, hat die BG BAU daher
             eine Unfallverhütungsvorschrift verfasst, die besagt, dass:
             „Ein Unternehmen dafür zu sorgen hat, dass die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel    DGUV Vorschrift 3
             nur den elektrotechnischen Regeln entsprechend betrieben werden dürfen und dass    DGUV-I 203-006   konform
             festgestellte Mängel unverzüglich behoben werden müssen. Falls dringende    DIN VDE 0661
             Gefahr besteht, dürfen die mangelhaften Betriebsmittel nicht verwendet werden.“

             Um dieser Vorschrift Folge zu leisten, nutzen Sie auf der Baustelle Leitungen mit
             eingebautem PRCD-S. Unternehmen und Arbeitnehmer sind damit auf der sicheren
             Seite, investieren direkt in die Gesundheit und sparen langfristig bares Geld.










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